Good Work
Sparks
Das ist meine Tochter. Ihr voller Name, ihr Gesicht tun an dieser Stelle nichts zur Sache. Ihr Geburtsjahr schon: Es ist das Jahr 2007.
2007 ist der sogenannte Referenzjahrgang von Aladin El-Mafaalani, der Jahrgang, den er und seine Kollegen in ihren soziologischen Untersuchungen am gründlichsten erforscht haben für ihr neues Buch "Kinder - Minderheit ohne Schutz". Aladin El-Mafaalani gilt derzeit als"Shooting-Star" der Sozialwissenschaften. Kaum eine Talkshow, die sich nicht um ihn bemüht, viele Bühne die er aktuell bespielt. Kein Wunder.
Sein Thema ist an Relevanz kaum zu überbieten. Er legt den soziologischen Finger in die Wunde, die sich aus Migration, Bildungsmisere und Demographiewandel als Auswirkungen auf die Jüngsten im Lande ergeben. Seine Erkenntnisse sind gelinde gesagt erschütternd.
Im letzten Jahr gab es keinen anderen Geburtstag, der so häufig gefeiert wurde, wie der 60te, doppelt so oft wie der 6. Geburtstag. Wir überaltern in rapidem Tempo.
Während die meisten Medien und PolitkerInnen auf die Konsequenzen dieses Umstandes für Renten und Nachfolge in Unternehmen blicken und damit wieder einmal die Interesse der Älteren nach vorne rücken, wird das eigentliche Dilemma von den Menschen am anderen Ende der Altersskala ausgebadet.
📌 versteht sich super gutmit seinen Eltern (empirisch belegt) und würde seine Kinder genau so erziehenwie er/sie erzogen wurde
📌verbringt Qualitytime mitden Eltern, aber es fehlt an Beiläufigkeit, an selbstverständlichem,"agendafreiem" Miteinander
📌 erfährt von Migrationnicht als Phänomen aus den Medien, sondern erlebt sie in allen Facettentagtäglich, stärker als jeder Erwachsene
📌 hat die volle Wucht vonCorona mit all seinen sozialen Schattenseinen zu spüren bekommen
📌merkt, was es heisst, inkomplett überforderten und unterbesetzten Bildungsinstitutionen immer mehr Zeit zu verbringen
📌 erlebt Krise alsDauerzustand
📌 kennt keine Welt ohneTikTok
📌 sieht, dass die erwachsene(Bildungs)welt nullkommanull die gigantischen Chancen der Digitalisierungnutzt, aber bekommt die volle Breitseite der digitalen Schattenseiten ab
Der Jahrgang 2007 fragt sich zu Recht:
❓Woher sollen wir Zuversichtauf unsere Zukunft schöpfen?
❓Wie können wir uns aktiveinbringen und mitgestalten?
❓Last but not least: Solltenwir in eine solche Welt selbst Kinder setzen?
Wir brauchen kein Sterbenswörtchen über Arbeitskultur quatschen, wenn wir diese Frage nicht zuerst mindestens einmal andiskutiert haben.
Ihr könnt es Euch denken: Einladung an Aladin El-Mafaalani zu Good Work ist längst raus. Ich bleibe am Ball. Für Euch, für uns, für unsere Zukunft.
Spoiler: Hat geklappt mit der Einladung. Schaut mal in Episode 253.