Good Work
Sparks
Denken in Möglichkeiten, das fünfte GOOD WORK Prinzip, bringt das visionäre Element in die Zusammenarbeit. Ein paar Gedanken dazu.
Kennt Ihr das? Ihr erlebt oder seht etwas sehr, sehr Schönes. So schön, dass Ihr es am liebsten in Eure Handtasche packen möchtet. Euer Impuls: "Haben will! Jetzt, für immer, schnell festhalten."
Ich persönlich kenne das Gefühl sehr gut. Die schönen Dingen konservieren zu wollen, auf Abruf parat, zu meiner Verfügung zu halten. Und - sagen wir's, wie es ist - dafür zu sorgen, dass sie mir kein anderer wegschnappt. Nicht sehr schmeichelhaft für mich. Aber ehrlich.
Um was geht es uns denn eigentlich?
Lasst uns einen Blick auf den kleinen, aber gewaltigen Unterschied zwischen Bedarf und Bedürfnis lenken.
Bedarf ist die Reaktion auf ein konkretes Angebot, das es am Markt gibt. Eine Dienstleistung, ein Produkt, ein Was-auch-immer.
Bedürfnisse liegen tiefer. Sie zielen nicht einmal auf etwas ab, was es bereits gibt. Sie existieren, schlummern in uns und formen sich möglicherweise in einen konkreten Bedarf. Und oft ist der Bedarf nur weitläufig verwandt mit seinem dahinter liegenden Bedürfnis.
Welche App haben Menschen beim letzten Fußball-Großereignis in Deutschland - dem sogenannten Sommermärchen - am häufigsten benutzt? Na, was denkt Ihr?
Richtig: Gar keine! Das erste iPhone kam 2007 auf den Markt, die WM fand bereits 2006 statt. Für die Älteren unter uns unglaublich, für die Jüngeren unvorstellbar: Eine Welt ohne Smartphone, die so weit weg und doch so prägnant uns noch vor Augen scheint.
Seit 2007 ist der Bedarf an Smartphones exponentiell gewachsen und hat sich auf dem extrem hohen Niveau der vorübergehenden Sättigung eingenistet.
Doch was ist das eigentliche Bedürfnis, das dieses Tool abdeckt? Ursprünglich war es ein Telefon mit Glasscheibe und Internetzugang, eigentlich absurd.
Heute wissen wir: Es ist soziale Teilhabe, das Gefühl der Verbundenheit mit allem und jedem. Mit dem Ergebnis, dass wir einsamer sind als jemals zuvor. Und dennoch ist für die meisten von uns ein Leben "ohne es" kaum denkbar.
Wir sehen etwas und wollen es haben. Da ist ein Bedarf und ein Bedürfnis. Den einen können wir schnell befriedigen. Das andere müssen wir erst entdecken, verstehen.
Wenn wir nur stumpf unserem Bedarf folgen, werden unsere Bedürfnisse weiter in uns quengeln. Aufmerksamkeit, Anerkennung, Wertschätzung, Gerechtigkeit, eine saubere, friedliche Welt, Liebe usw.
Bedürfnisse verstehen ist kein Marketing-Trick. Es geht darum, das zu finden, was größer ist als ein Produkt, ein Unternehmen, oft sogar größer als wir selbst. Wir reden - Ihr ahnt es längst - vom #purpose.
Darüber wird zu reden sein.