Good Work
Sparks
Es hat ein bisschen gebraucht, bis es bei mir "klick" gemacht hat.
Dabei waren die Zeichen überdeutlich. Zu heftig die Reaktionen, zu einseitig, zu populistisch, zu sehr wider empirischer Haltbarkeit.
1️⃣ Dass die OECD Erhebung der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden als Beleg für die "faulen Deutschen" und den internationalen Vergleich nicht taugt, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Stichwort: Teilzeitquote.
2️⃣ An 4 Tagen arbeiten, weniger Stunden für weniger Lohn = Teilzeit.
Vollzeit auf 4 Tage verteilt mit oder ohne Stundenreduktion bei vollem Lohnausgleich = 4-Tage-Woche. Simple as that.
3️⃣ 4-Tage-Woche bedeutet natürlich nicht, dass die"Feuerwehr freitags mein Haus nicht löscht". Das ist zwar ein Schenkelklopper, hat aber mit der 4-Tage-Woche nix zu tun.
Alles kein intellektuelles Hexenwerk. Und doch ist die 4-Tage-Woche offenbar der rote Knopf. Genau wie Gendern, wie vegane Ernährung, wie Home-Office-Quoten im übrigen auch.
Was ist da los? Wir gehen rein.
Der Diskurs um jene Themen ist geprägt von einem Denken in "verbieten", "ich lass mir nix vorschreiben", "das müssen wir verhindern", "das sollten wir unbedingt für alle möglich machen".
Ausgerechnet jene, die hinter diesen Konzepten"große Ideologien" mutmassen, reagieren erstaunlich angefasst.
Allein:
❓Wer diktiert wirklkich vegane Kost für alle?
❓Wo gibt es den Duden, der Gendern flächendeckend vorschreibt?
❓Wann und wo gab es ernsthafte Vorstösse, die 4-Tage-Woche für alle Unternehmen gesetzlich vorzuschreiben?
Selbst verdi und IG Metall rudern zurück und merken: "4-Tage-Woche allgemein vorschreiben? Aktuell keine gute Idee."
Hier ist - wie so oft - Differenzierung dringend geboten statt populistischen Einfachformeln stumpf zu folgen.
Was in der Argumentation nämlich viel zu selten zu hören ist:
"Wir sollten das individuell aushandeln.""Wir könnten/sollten es bei uns mal verproben."
Dabei liegt doch hier genau der Sweetspot. Wo sonst?
Die Politik kann allenfalls flexible Strukturen(knick knack, das GOOD WORK Prinzip Nr. 2 mit selbigem Titel) schaffen, ermöglichen, erleichtern. Die Entscheidung liegt bei jedem einzelnen (Unternehmen).
Bei der aktuellen Diskursqualität könnte man fast zu dem Schluss kommen zu sagen "Komm, lass das Spiel abpfeifen. Das wird eh nix mehr."
Vielleicht aber doch. Ist doch gar nicht soooo schwer.
You know Bescheid.