Shownotes
"Wer mit Logik pragmatische Paradoxien lösen möchte, der hat verloren."
Paradoxie. Allein der Begriff ist schwer verdaulich mit seiner inhaltlichen Gravität und seinem düsteren Charakter. Dabei erleben wir alle jeden Tag die Gegenwart von Paradoxien, insbesondere in der Arbeitswelt.
"Soziale Interaktion ohne Paradoxien ist schlicht nicht möglich", sagt Torsten Groth. Doch wie gelingt der Umgang damit? Wie ist es aktuell um das praktische Paradoxiemanagement in unserer Unternehmenswelt bestellt?
Klassische paradoxe Spannungsfelder
Ob Kontrolle und Vertrauen, Autonomie und Bindung oder Stabilität und Dynamik – Torsten macht deutlich: Führungskräfte stehen täglich vor pragmatischen Paradoxien, die sich nicht durch reine Logik auflösen lassen. Stattdessen gelte es, beide Pole gleichzeitig im Blick zu behalten und kreativ auszubalancieren. Dabei räumt er mit dem Mythos auf, es gäbe in Organisationen „die eine richtige Lösung“.
Paradoxien und Organisationsstrukturen
Besonders anschaulich werden diese Gedanken durch praxisnahe Beispiele von Familienunternehmen, von Organisationen, die zwischen zentraler Steuerung und dezentraler Eigenständigkeit balancieren, über Matrixorganisationen, die Konflikte systematisch erhöhen, bis hin zu Querschnittsfunktionen, die im Spannungsfeld zwischen Vision und Umsetzung arbeiten.
Praktischer Umgang mit Paradoxien
Torsten beschreibt, wie er in der Beratung zunächst bestehende Muster sichtbar macht. Ob Spaltung, Oszillation oder Scheinheiligkeit – er benennt allgegenwärtige Strategien des Paradoxie-Managements. Sein Punkt: Erst wenn Beteiligte die Spannung als gegeben akzeptieren, können neue Lösungswege entstehen. Ein zentraler Ansatz dabei ist das Tetralemma, das die Wahl zwischen „entweder – oder“ um die Optionen „sowohl als auch“ und „weder noch“ erweitert.
Der Paradoxiezirkel
Mit dem von ihm entwickelten Paradoxiezirkel bietet Groth schließlich ein strukturiertes Vorgehen, um gemeinsam neue Balancepunkte zu finden. Sein Credo: Paradoxien sind nicht das Problem – sie sind die Realität. Der Schlüssel liegt darin, sie bewusst zu machen, zu rahmen und produktiv zu nutzen.
Darüber sprechen wir in der Essentials-Folge von GOOD WORK
Diese GOOD WORK Essentials Folge ist ein Muss für alle, die Führung und den Umgang mit Paradoxien jenseits von Versteckspielen und Inszenierungen wirkungsvoll gestalten wollen. Für Menschen, die Widersprüche nicht als lästiges Hindernis, sondern als real-existierendes Alltagsphänomen betrachten, dem man systematisch begegnen kann und sollte.Torstens Gabe, auch die anspruchsvollsten theoretischen Zusammenhänge mit einer humorvollen Leichtigkeit anschaulich zu beschreiben, sind ein echter Gewinn für alle Systemdenker und jene, die es werden wollen.
Viel Spass bei dieser Folge.
Interview: Jule Jankowski
Weiterführende Links und Infos:
Hier geht's direkt zum Buch Zwischen Inszenierung und Invisibilisierung. Systemisches Paradoxiemanagement in Organisationen
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